Mittwoch, 29. Juli 2009

Berliner Nächte....(Fotos: Oliver Vaccaro)

...enden bekanntlich meistens erst am nächsten Tag. Wie sich das so anfühlt, haben wir heute mal ausprobiert.


Bei strahlendem Sonnenschein und damit endlich gefühltem Sommer wurden am Montag ausgerechnet die Clubszenen abgedreht. Auf dem Drehplan stand eine durchzechte Nacht, vielleicht gegen 4 Uhr morgens. Die Partygäste sind am Feiern, Trinken, Schreien... Wie man es eben so kennt. Das klingt nach aus-gelassenem Arbeiten - ließ aber alle Gewerke ins Schwitzen kommen. Und das nicht nur wegen den vielen Scheinwerfer und der fehlenden Air-Condition im Club. Die Ausstattung musste dafür sorgen, dass es so aussieht, als ob Hunderte Menschen hier die ganze Nacht lang ihren Spaß hatten. Unsere Schauspieler sollten schwitzend aussehen (Creme und Spritzwasser halfen nach, nach dem dritten Take war aber auch nicht mehr nötig) - völlig fertig vom Tanzen und vom Alkohol. Die Atmosphäre: verqualmt und verrucht. Und der Club voller Menschen. Dafür hat Regieassistentin Franca die perfekte Party-Crew aus 30 Komparsen zusammengestellt. Alle wurden dunkel eingekleidet, passend zur Stimmung - die wird nämlich nach anfänglich wilden Tanzszenen mit Anfasscharakter dramatisch:


Melchior (Wilson Gonzalez Ochsenknecht) trifft auf seine völlig verfeierten Freunde, die sich gerade halbnackt und eng umschlungen inmitten der Tanzfläche zum Beat bewegen. Er sieht Wendla (Constanze Wächter) einen anderen küssen und rastet aus. Scheinbar unberührt tanzt die feiernden Leute drumherum weiter…



Für soviel Aktion war auch eine zweite Kamera nötig, gleicher Typ versteht sich. Die bediente der 1. Kameraassistent Max zusammen mit David, dem DIT (Digital Imaging Technician). Im Gewusel auf der Tanzfläche hatte dafür 2. Kameraassistenten Nils ordentlich zu tun, die Schärfe von Björns nahen Einstellungen mit der 1. Kamera zu ziehen. Als Ge-staltungselement wurde ganz bewusst zur Handkamera gegriffen. Sebastian von der Kamerabühne half aus und achtete darauf, dass Björn den Weg durch die Menge findet. Auch Kamerapraktikant Dennis ist ständig in Bewegung, um keine Klappe zu vergessen. Disziplin war das Wichtigste heute, denn die Luft im Club wurde immer schlechter und spätestens nach einer Stunde fühlten sich alle wie 5 Stunden durchgetanzt. Dank Set-AL Praktikantin Chris hatte zum Glück jeder immer ein kühles Getränk parat.



Regisseur Nuran wollte unbedingt elektronische Tanzmusik – die passt schließlich am besten zu Berlin. Seinen Regie-Platz am DJ-Pult nahm er letztlich auch ganz wahr und spielte die Musik selbst an. Die Tracks variierte er zunächst, bis der passende für die ausgelassene Clubstimmung gefunden war.


Und wieder keine Spur von Angespanntheit bei den Schauspielern - im Gegenteil: Fridolin Sandmeyer und Benjamin Wesener hielten sich mit Kopfstand-Contest fit ;-) Leo van Kann probierte den Baum aus Holzlatten, der mitten im Club, steht hochzuklettern. Wilsons Rolle erlaubte es permanent zu rauchen, was den Komparsen für eine authentische Stimmung natürlich auch gewährt wurde.




Der Tag ans sich begann jedoch sehr förmlich mit einer Pressekonferenz. Für einige war es die erste in ihrer Filmkarriere. Unkonventionell und locker saßen sie mit den Journalisten gemeinsam auf Bierbänken und Europaletten unterm Wellblechdach vor dem Club - zum Glück im Schatten. Es fehlte nur noch der Bierkasten und eine gemütliche Runde wäre perfekt. Erstaunlich offen und selbstsicher präsentierten sich Jung- und Nachwuchsschauspieler den kritischen Fragen zur Thematik des Stückes.


(durch technische Probleme leider erst verspätet gepostet)

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